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Irgendwo auf der Welt...

Jüdische Komponisten der 1920er und 30er Jahre

Sonderbar, wie von nun an die Wörter Wunsch und Sehnsucht in den Texten wiederkehren werden. In der Musik ohnehin. Nicht auszurotten werden die Harmonien sein, die sich nicht auflösen wollen, unstillbar das Schwanken zwischen Dur und Moll.

 

                                                  - Friedrich Hollaender -

In der Zwischenkriegszeit der 20er und 30er Jahre prägten die Chansons und Lieder jüdischer Komponisten maßgeblich die populäre Musik jener Zeit.

Sie schrieben keine „jüdische“ Musik, sie waren als Deutsche Teil der damaligen deutschen Musik- und Kunstszene und gaben der zeitgenössischen Vorstellung von liberaler Weltläufigkeit und Lebensart eine Stimme.

Wie wenige sonst waren Komponisten wie Werner Richard Heymann, Friedrich Hollaender, Mischa Spoliansky und Kurt Weill in der Lage, mit ihrer besonderen Sicht auf die Welt das Wesentliche im Leben ihrer Mitmenschen zu erkennen und musikalisch in Lieder, Couplets oder Chansons zu verwandeln. Ihre mit großem Können und Liebe zum Publikum geschaffenen Lieder treffen die Seelen der Menschen bis heute.

Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus wurden ihre Schicksale zu „Fußnoten“ dieser dunklen Zeit.

Viele sahen sehr bald keinen anderen Ausweg mehr als die Emigration.

Als Flüchtlinge überall auf der Welt verstreut und entwurzelt, war nur noch die Musik ihre Heimat und sie komponierten auch im Exil weiter.

Allerdings häufig ganz andere Lieder als in den ausgelassenen und lebensfrohen 20er Jahren: Lieder von Sehnsucht, Hoffnung, Heimweh und Traurigkeit.

Monika Rey hat ein Programm zusammengestellt, das sowohl die bis heute weltberühmten Hits aus der Zeit der goldenen 20er als auch die weniger populären Stücke aus der Zeit der Emigration dieser Komponisten in Erinnerung bringt.

Sie lässt die Zuhörer mit ihrer außergewöhnlichen Stimme und ihrer ausdrucksstarken Interpretation die so unterschiedlichen Gefühlswelten dieser Lieder noch einmal miterleben, während die variantenreiche Klavierbegleitung den Klang jener Zeiten mit einem unverkennbar eigenen Stil vermittelt.

 

 

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